Siegesserie ist ferne Erinnerung (ein Bericht der Appenzellerzeitung)

Unihockey

Herisau erlebt eine Doppelrunde ohne Punkt. Obwohl die Leistung gegen Bülach besser ist als jene am Tag zuvor bei den Rheintal Gators, kassiert es erneut acht Tore.

Der Wechsel ins 2018 ist dem UHC Herisau nicht gut bekommen. Mit sieben Siegen in Serie hatte er das alte Jahr abgeschlossen, mit drei Niederlagen in vier Spielen hat das neue Jahr begonnen. «Besser als am Samstag bei den Rheintal Gators, aber doch nicht gut genug», bewertete Verteidiger Simon Schweizer den Auftritt vorgestern Sonntag gegen Bülach Floorball.

Als fast ertraglos fasste er die Bemühungen ein. «Die Bülacher haben die Chancen kaltblütiger genützt», sagte Schweizer, der in Abwesenheit von Jan Keller (Militärdienst) die Captainbinde trug. Am Tag zuvor beim 2:8 in Heerbrugg hatte Raffael Zwissler das Tor gehütet, vorgestern kam Urban Nüssli zum Einsatz. Auch er musste acht Treffer entgegennehmen.

Lukas Pfiffner

Die Substanz und die Einstellung

Weil sich nebst Keller auch noch Silvan Stern, der im Derby vom Samstag einen Schlag gegen den Kopf erhalten hatte, zur Gruppe der abwesenden Herisauer gesellte, fehlten die nominellen Center der ersten beiden Linien. «Wir müssen lernen, auch Spiele zu gewinnen, wenn es nicht für uns läuft», meinte Trainer Roman Bischof. Den resultatmässigen Rückschlag im Vergleich zu den Monaten November und Dezember bringt er denn auch nicht primär mit fehlender Substanz, sondern mit ungenügender Einstellung in Zusammenhang. «Die Mannschaft hat immer noch genug Spieler, die Verantwortung übernehmen müssten.»

Zürcher resoluter und tempostärker

Die Siegesserie ist eine ferne Erinnerung. Die Gastgeber führten zwar am Sonntag gegen Bülach von der 4. bis zur 16. Minute. Drei Gegentore innert 90 Sekunden kurz vor der ersten Pause waren aber nur schwer zu verkraften. Die besten Momente verzeichneten die Herisauer gegen Schluss des zweiten Drittels und zu Beginn des Schlussabschnitts. Da schien eine Wende möglich. Bülachs Klingler brachte einen Penalty nicht an Nüssli vorbei (34.), Niklaus Hess verkürzte mit einem überraschenden «Buebetrickli» auf 3:5 (38.). Die Souveränität der Gäste war vorübergehend einem ziemlich wilden Hin und Her gewichen. Einigen vielversprechenden Herisauer Aktionen fehlte da aber der krönende Abschluss, und die Zürcher erwiesen sich als resoluter und tempostärker. Zwei Konter und jenes Glück bei einem Weitschuss, das den Einheimischen abging, schraubten das Skore auf 3:8.

Bülach hatte die vorangegangenen zwei Partien bei Toggenburg und gegen Limmattal verloren. Mit der Rückkehr zum (verdienten) Erfolg in Herisau liegen die Zürcher Unterländer als Tabellenvierte sechs Punkte vor den Ausserrhodern, die damit die Aussicht auf das Heimrecht in den Playoffs verspielt haben. Die letzten zwei Qualifikationsspiele absolviert der UHC Herisau am Wochenende vom 10./11. Februar in Bazenheid und zu Hause gegen den das drittplatzierte Limmattal.

 

Herisau – Bülach 3:8 (2:4, 1:1, 0:3)

Sportzentrum. – 98 Zuschauer. – Sr. Niedermann/Brändle.

Tore: 2. (1:18) Bertschi (Pavoni) 0:1. 2. (1:57) Ch. Meier 1:1. 4. Stieger (N. Hess) 2:1. 16. (15:58) Joë. Meier (Ingold) 2:2. 17. (16:52) Ingold (M. Meier) 2:3. 18. (17:28) Steffen (Pavoni) 2:4. 21. Jos. Meier (Steffen) 2:5. 38. N. Hess (Stieger) 3:5. 45. Müller (Jos. Meier) 3:6. 56. Bertschi (M. Meier) 3:7. 57. Bertschi (Ingold) 3:8.

Herisau: Nüssli; Schweizer, Schwarz; Schmied, Stieger; Brunner, Stucki; M. Hess, Ch. Meier, Wetter; N. Hess, Schilling, Germann; Waldburger, Mittelholzer, Zogg.

Strafen: Herisau 2mal 2 Minuten, Bülach 3mal 2 Minuten.

 

Rheintal Gators – Herisau 8:2 (3:0, 2:1, 3:1)

Blattacker Heerbrugg. – 100 Zuschauer. – Sr. Rüegg/Dönz.

Tore: 2. Siegrist (Papaj) 1:0. 4. Papaj 2:0. 14. Papaj 3:0. 21. Kühnis (Untersander, Ausschluss Keller) 4:0. 24. Metzler (Eigentor) 4:1. 28. Kühnis (Durot) 5:1. 50. Bigger (Papaj) 6:1. 51. Kühnis (Oesch) 7:1. 57. Stucki (Penalty) 7:2. 59. Untersander 8:2.

Strafen: Rheintal 1mal 2 Minuten, Herisau 7mal 2 Minuten plus 10 Minuten Schweizer.

Bild:

Herisaus Jonas Wetter (rechts) versucht sich gegen Simon Klingler durchzusetzen.

Bild: PF