Die erste Mannschaft des UHC Herisau kam am vergangenen Samstag gegen das Tabellenschlusslicht aus Laupen zu einem klaren, wenn auch wenig überzeugenden 8:5 Sieg. Der 3. Platz und somit das Heimrecht in den Playoff-Viertelfinals war bereits seit längerem gesichert, spannend war einzig die Frage, ob diese 3 Punkte gar zu einem Platz unter den ersten Zwei, was die direkte Halbfinalqualifikation bedeutet hätte, reichen würde. Da weder die Red Devils March-Höfe Altendorf noch die Jona-Uznach Flames patzten und ihre Spiele jeweils ebenfalls nach 60 Minuten gewannen, blieb dieses Szenario und somit eine längere Pause Wunschdenken.
Ob eine solche Pause ein Vor- oder Nachteil wäre, ist bis heute wissenschaftlich ohnehin weder bewiesen noch widerlegt und bietet Experten, Journalisten und Passivsportlern immer viel Stoff für hitzige Diskussionen.
Fakt ist: Der UHC Herisau trifft im Playoff-Viertelfinal auf Pfannenstiel Egg. Mit „Pfanni“, jahrelang als Liftmannschaft, zu gut für die 2. Liga, nicht ganz gut genug für die 1. Liga, abgestempelt, wartet ein hartnäckiger Gegner auf die Herisauer. Die Zürcher spielen eine ihrer besten Saisons überhaupt, qualifizierten sich dennoch erst nach einem Sieg in der Verlängerung am allerletzten Spieltag zu Gunsten der Rheintal Gators Widnau für die Playoffs. Sie sind aber aufsässig, in der engmaschigen Abwehr sehr diszipliniert, flink und clever im Konterspiel.
Ebenfalls eine ihrer besten, wenn nicht die erfolgreichste Saison seit überhaupt spielt der UHC Herisau. Mit einigen hochkarätigen Zuzügen (Name(n) der Redaktion bekannt) wurde der kämpfende, krampfende, zweikampfstarke Teamkern mit Tiki-Taka-Elementen ergänzt. Besser noch, der spielerische Glanz, neue Ideen und eine noch nie dagewesene Professionalität wurde, von den Trainern in fürsorglicher Art und Weise eingeimpft, auf das gesamte Team übertragen. Die Kaderbreite, die Ausgeglichenheit der Linien sowie die Mischung aus Arbeitern und Scorern macht die Appenzeller in diesem Jahr speziell gefährlich.
Die Affiche verspricht einiges, auch wenn das 23 Punkte Vorsprung in der Tabelle nicht vermuten lassen würden. Die Ostschweizer gewannen in zwei Sätzen, Verzeihung, in der Regular-Season mit 6:4 und 6:4, zwei mal war es aber eine äusserst umkämpfte und bis zum Schluss spannende Partie, in welchen die Zürcher den Herisauern alles abverlangten. Wie sich „Pfanni“, ohne Druck und befreit aufspielend, im Viertelfinal präsentieren wird, wagt man kaum zu prophezeien. Der Favoritenrolle und somit dem lastende Druck kann sich Herisau aber auch mit dieser Tatsache nicht entziehen. Das beste Pfannenstiel gegen das beste Herisau aller Zeiten? Lasst die Spiele beginnen!
Bericht: Silvan Stern
Spieldaten:
Viertelfinal 1. Spiel
So 15. Februar 2015, 15:00 Uhr, Sportzentrum, Herisau
Viertelfinal 2. Spiel
Sa 21. Februar 2015, 19:00 Uhr, Kirchwies, Egg
ev. Viertelfinal 3. Spiel
So 22. Februar 2015, 19:30 Uhr, Sportzentrum, Herisau