Nicht zu bremsen (ein Bericht der Appenzellerzeitung)

Schöne Bescherung: Herisau bestätigt sein Hoch mit dem Wochenend-Punktemaximum und zehn Torschützen. Es baut die Serie auf sieben Siege aus. 

Lukas Pfiffner
lukas.pfiffner@appenzellerzeitung.ch

 

Der Trainer sollte recht behalten. «Diesmal wird es schwieriger als am Samstag in Frauenfeld», hatte Roman Bischof vor der Sonntagspartie gegen Zuger Highlands gesagt. Im Thurgau war der UHC Herisau zu einem ungefährdeten 9:3 gekommen. Der zweite 1.-Liga-Match des Wochenendes war umstrittener.

Bei den Zentralschweizern hatten in den vorangegangenen sieben Partien stets Sieg und Niederlage abgewechselt – diese Serie riss, und jene der Herisauer hielt. «Ja, es läuft nicht schlecht, wir haben einen Flow», kommentierte Verteidiger Aurel Schmid recht zurückhaltend. Sieben Erfolge sind es nun seit Mitte November. Dabei fällt die offensive Ausbeute auf: Sogar Leader Zürisee und der Tabellenzweite Flames hatten kürzlich zehn resp. neun Herisauer Tore entgegennehmen müssen. «Wir besassen ab und zu auch Glück, haben aber auch einiges für die Serie getan», meint Bischof. Sehr intensive Trainings erwähnt Aurel Schmid, auch minutiöse taktische Arbeit und personelle Absprachen.

 

Nie in Rückstand geraten

Die Zuger seien präsent und aufsässig gewesen, deutlich stärker aufgetreten als Frauenfeld am Tag zuvor, sagte Schmid. «Aber im Grossen und Ganzen haben wir das Spiel unter Kontrolle gehabt.» Ausnahmen gab es allerdings. Zum Beispiel, als sich Bischof über das vierte Gegentor ärgerte (48.) und der Schiedsrichter bei Herisauer Auswechselspielern und Betreuern Zurückhaltung forderte. Oder zwei Minuten später: Da kassierten die Gastgeber in Unterzahl das Tor zum 8:5 und gleichzeitig eine nächste Strafe. «Die Zuger waren gut eingestellt. Sie haben uns Fallen gestellt, und wir sind mit Ballverlusten in sie getappt», blickte der Trainer kritisch zurück. Herisau lag aber nie in Rückstand und hielt ab der 15. Minute stets mindestens zwei Tore Abstand. Nachdem am Samstag Nüssli das Tor gehütet hatte, zeigte vorgestern Zwissler vor allem im dritten Drittel einige wichtige Paraden. Herisau verdiente den Sieg, war etwas breiter abgestützt. Zehn Spieler erzielten am Wochenende die Treffer.

 

«Dann noch mehr Gas geben»

«Geduld, Geduld!» war auf der Gästebank abendfüllend zu hören. Die Zuger warteten oft ab, offerierten wenig Raum für Vorstösse. Umso wichtiger war, dass die Herisauer mehrmals mit schnellem Direktspiel in Tornähe Erfolg hatten und auch auf Abpraller besser reagierten als die Zuger. Einer fast «blinden» Kombination, der schönsten des Sonntagabends mit den Stationen Keller-Schweizer-Meier, blieb aber der krönende Abschluss versagt.

Der Tabellenvierte UHC Herisau steigt am 6. Januar bei Sarganserland wieder in die Meisterschaft ein. Schmid: «Natürlich wollen wir die Serie fortsetzen.» Noch sechs Runden sind in den Gruppenspielen zu absolvieren. «Wichtig wird auch sein, dann Richtung Playoffs noch mehr Gas geben zu können.» Playoffzeit ist auch im Unihockey die schönste Zeit – selbst für jene, die in der Qualifikation eine Siegesserie hinlegen.

Herisaus Stürmer Chläus Meier (links) enteilt dem Zuger Raphael Winet.
Bild: PF