Unihockey Erstligist Herisau kommt gegen die Rheintal Gators zum ersten Saisonsieg. Nach 24 Sekunden geht er in Führung und gibt diese in einer aufregenden Partie nicht mehr ab.
«Dann kamen die Powerplays.» Raffael Zwissler, Torhüter des UHC Herisau, blickte am Freitag auf die Phase kurz nach der Spielmitte zurück. Sein Team hatte einen starken und konzentrierten Start hingelegt, führte mit vier Toren im Derby gegen die Alligatoren aus dem Rheintal.
Mit drei Überzahltoren innert zehn Minuten spielten sich die Gäste in alle Hoffnungen zurück, angeführt von Altmeister Martin Ostransky und Arbnor Papaj, ihrem anderen Schlüsselspieler. Ostransky orchestrierte das Überzahlspiel und war verbaler Chef. «Nicht in Panik geraten, wir brauchen Geduld», redete er auf seine Mitspieler ein. «Wir kennen Ostransky gut. Ich versuche jeweils, mich auf seine bevorzugten Querpässe einzustellen», meinte Zwissler. Ausschalten liessen sich aber weder Papaj noch Ostransky. Dementsprechend wurde Zwissler auf dem Weg zum ersten Sieg im zweiten Saisonspiel ein wichtiger Faktor.
Die Torhüter wechseln auch in dieser Saison
Dass er im Derby spielen würde, hatte Zwissler am Vorabend erfahren. Vor einer Woche hatte er im Cup-Heimspiel gegen GC noch zuschauen müssen. Da hatte Urban Nüssli das Tor gehütet, der nun nicht im Aufgebot figurierte. «Wir haben bei den Torhütern keine klare Nummer eins und werden sie wie in der vergangenen Saison im Wechsel einsetzen», sagte Trainer Roman Bischof. «Bis zum 5:1 war es ein sehr gutes Spiel unsererseits.» Besonders gefreut habe ihn der Auftritt der Jungen. Einer wie Patrick Frischknecht aus der U18-Mannschaft kam mit Ausnahme der Schlussphase in der ersten Linie zu viel Einsatzzeit. Er war bei den Blitztoren der Gastgeber auf dem Feld: Der zweite Herisauer Schuss des Abends brachte nach 24 Sekunden schon das 1:0, gar nur 14 Sekunden benötigte der UHCH nach der ersten Pause für den Ausbau der Führung. Das 3:0 war das Produkt von Hartnäckigkeit, das 4:0 von bemerkenswerter Coolness in Unterzahl. Lange räumte die Defensive fast alles weg. Das Umschalten in die Offensive erfolgte schnell und wirkungsvoll.
In der zweiten Hälfte der Partie fanden die Einheimischen die Lücken aber weniger. Und in der Defensive gab es Fehler. Man habe da die kleinen Sachen nicht mehr konsequent gemacht, stellte der Trainer fest. «Gut, konnten wir uns gegen Schluss etwas fangen», meinte Bischof. Da löste sich Herisau öfter – und es schaffte durch Ledergerber das sechste Tor. Direkt zuvor hatte Zwissler mit zwei weiteren Paraden den Ausgleich verhindert. Ja, doch, er habe gerne viel zu tun. «Da bleibt man im Rhythmus und in der Konzentration.» Ein Rechenspiel lieferte er nach. «Wenn du von drei Schüssen einen passieren lässt, ist das schlecht. Wenn du bei 20 Schüssen das eine oder andere Tor bekommst, sieht das schon viel besser aus.»
Herisau – Gators 6:4 (1:0, 4:4, 1:0)
Sportzentrum. – 89 Zuschauer. – Sr. Bösch/Meier.
Tore: 1. (0:24) A. Schmid (R. von Allmen) 1:0. 21. (20:14) Schweizer (A. Schmid) 2:0. 25. (24:24) R. von Allmen (Frischknecht) 3:0. 26. (25:42) M. Hess (Wetter, Ausschluss Stern!) 4:0. 26. (25:58) Papaj (Machala, Ausschluss Stern) 4:1. 28. van Haaften (Brunner) 5:1. 31. Ostransky (Machala, Ausschluss van Haaften) 5:2. 36. R. Hunziker (Machala, Ausschluss N. Hess) 5:3. 38. Sieber 5:4. 59. (58:54) Ledergerber (van Haaften) 6:4.
Herisau: Zwissler; M. Schmied, Schweizer; Brunner, Ledergerber; P. von Allmen, Mittelholzer; Frischknecht, A. Schmid, R. von Allmen; M. Hess, Stern, van Haaften; M. Sandmeier, Wetter, N. Hess; N. Keller.
Bemerkungen: Herisau ohne J. Keller und Meier (Ferien), Schwarz (Militär) und Germann (verletzt).
Hinweis
Das Herisauer Auswärtsspiel gegen Frauenfeld ging gestern Abend nach Redaktionsschluss zu Ende.
Lukas Pfiffner