Am letzten Sonntagabend empfingen die Rheintal Gators Widnau den UHC Herisau zum Ostschweizer Derby. Die ewigen Rivalen schenkten sich nichts. Umstrittene Zweikämpfe, schöne Tore und Spannung, das Spiel bot alles, ausser einem glücklichen Ende für die Herisauer. Diese kamen erst nach 13 Minuten und einem 0:4-Rückstand in der Partie an, was sich, trotz ansprechender Aufholjagd, als zu grosses Handicap herausstellen sollte. Am Ende wollte der erneute Ausgleich nicht mehr gelingen und die Gäste verloren auch das zweite Sonntagsspiel nacheinander mit 5:6.
In einer gut gefüllten Halle in Widnau startete das Heimteam druckvoll in das Spiel. Die Appenzeller liessen sich verunsichern vom Pressing der Gegner, verloren zu viele Zweikämpfe und schenkten den Rheintalern ein paar Bälle zu viel. Bereits nach 4 Minuten gelang den Gators das 2:0. In der Folge schwächten sich die Gäste selber, mussten sie zwei kleine Strafe hinnehmen. Die Powerplaystärke der Widnauer war bekannt und wurde sogleich demonstriert. Erst gut 2 Minuten vor Schluss des 1. Drittels kamen die Herisauer zu einem ersten Erfolgserlebnis, als van Haaften nach Doppelpass mit Silas Stucki zum 1:4 einschieben konnte.
Dieser Anschlusstreffer schien den Appenzeller gut getan zu haben. Ab dem zweiten Drittel trat man dem Gegner auf Augenhöhe entgegen und gewährte diesem weniger Freiräume und Möglichkeiten. Gleichzeitig vermochte sich der UHC Herisau aber auch vermehrt gekonnt in Szene zu setzen. So auch in der 25. Minuten, als M. Sandmeier in einer hektischen Situation die Übersicht behielt und gekonnt für Mittelholzer auflegte, welcher den Ball versenken konnte. Diesem Anschlusstreffer folgte eine weitere kleine Strafe gegen die Herisauer, welche von Widnaus ausländischen Versträrkungsspieler einmal mehr gnadenlos ausgenutzt wurde. Die Gäste waren diesmal aber um keine Antwort verlegen und so markierte Brunner nur eine Minute später das 3:5. Herisau war jetzt am Drücker und als M. Sandmeier nach toller Vorarbeit durch Mittelholzer kurze Zeit später einen weiteren Treffer gelang, war die Spannung definitiv zurück im Spiel.
Das letzte Drittel wurde dann auch zum offenen Schlagabtausch, bei welchem Stern in der 45. Minuten mit einem Ablenker in Überzahl den Spielstand wieder ausgleichen konnte. Die Gators vermochten aber zu reagieren und gingen nur zwei Minuten später wieder in Führung. Der UHC Herisau hatte in der Folge genügend Möglichkeiten, das Resultat wieder zu korrigieren. Entweder scheiterte man aber am eigenen Unvermögen oder am Torhüter der Rheintaler. Und so blieb es auch nach einer letzten Powerplay-Möglichkeit in der letzten Spielminute bei der letztlich ärgerlichen 5:6-Auswärtsniederlage gegen die Rheintal Gators Widnau.
Wie schon oft in dieser Saison zeigten die Herisauer einen über weite Strecken guten Auftritt. Vermeidbare Strafen sowie Geschenke an den Gegner brachten sie aber einmal mehr um einen positiven Spielausgang. Diese individuellen Aussetzer gilt es für die kommenden Spiele abzustellen, um möglichst schnell wieder auf die Siegesstrasse zurückzukehren. Dass sich die Mannschaft nach einem frühen 0:4-Rückstand nochmals zurückmelden konnte, spricht aber für die Moral innerhalb des Teams.
Rheintal Gators Widnau – UHC Herisau 6:5 (4:1, 1:3, 1:1)
Aegeten, Widnau. 250 Zuschauer. SR Bluzet/Zubler.
Tore: 3. C. Siegrist 1:0. 4. L. Bischof 2:0. 13. M. Nieminen (A. Jääskeläinen) 3:0. 13. A. Jääskeläinen (P. Machala) 4:0. 18. D. van Haaften (S. Stucki) 4:1. 25. P. Mittelholzer (M. Sandmeier) 4:2. 29. A. Jääskeläinen (M. Nieminen) 5:2. 30. M. Brunner (N. Keller) 5:3. 33. M. Sandmeier (P. Mittelholzer) 5:4. 45. S. Stern (M. Schwarz) 5:5. 47. M. Stieger (A. Papaj) 6:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rheintal Gators Widnau. 3mal 2 Minuten gegen UHC Herisau.
Spielbericht: Silvan Stern / Jonas Wetter