Wieder spektakulär gewendet

(Ein Bericht der Appenzeller Zeitung)
Der UHC Herisau beendet die Qualifikation der 1. Liga als Zweiter. Die Vipers sind Playoffgegner.

Lukas Pfiffner

Vier Sekunden vor der Sirene zeigte Herisaus Torhüter Jud eine grossartige Parade und rettete das 5:4 gegen Zürisee. Der Schütze, Luca Maffioletti, spielte jahrelang für GC in der NLA und hat Jahrgang 1981. Der Gast war mit einem kleinen Kader und mit mehreren Spielern deutlich über Dreissig angereist. Zwei Drittel lang besassen die Zürcher am Sonntag spielerische Vorteile und führten verdient mit drei Toren Unterschied. Für den letzten Abschnitt stellte Herisaus Trainer Nico Raschle auf zwei Linien um. In der Folge war Zürisee tempomässig überfordert.

Fabian Jucker, einer der Zürcher Routiniers, ist in Herisau aufgewachsen; einige Verwandte weilten vorgestern am Spiel. Und die kleine Julia widmete ihm sogar ein Plakat: «Hopp Götti!» Jucker war lange eine der auffälligen Figuren der Gäste, positionierte sich wirkungsvoll nahe vor Jud und ärgerte sich darüber, dass die Schiedsrichter seinem Torabschluss (13.) wegen eines nicht offensichtlichen Stockvergehens die Gültigkeit versagten. Es wäre das 0:2 gewesen. 

Spezialisten fürs dritte Drittel

«Das letzte Bisschen hat bei uns zwei Drittel lang gefehlt. Es geht nur über die Zweikämpfe; wir haben uns ein wenig einlullen lassen», meinte Silvan Stern, mit 32 Jahren einer der Erfahrenen auf Seite der Herisauer. Der Gegner habe lange gut gespielt, sei technisch stark gewesen. Aufholjagden sind beim UHC Herisau in dieser Saison sozusagen Programm. «Das gibt uns zwar im Hinblick auf die Playoffs das Gefühl, ein Spiel immer noch kehren zu können. Aber darauf verlassen darf man sich nicht. Das Ziel ist immer, über 60 Minuten präsent zu sein.» In den 17 Partien seit Mitte Oktober hat Herisau nur dreimal das letzte Drittel verloren, was für die Moral und die physische Verfassung spricht.

Playoffstart am 9. Februar

Herisau und Bülach (5:4 nach Verlängerung gegen Pfannenstiel) trugen ihre Partien am frühen Sonntagabend aus: Die beiden Teams beenden die Qualifikation punktgleich, aufgrund der besseren Tordifferenz belegen die Zürcher Unterländer den ersten Platz, die Ausserrhoder den zweiten. Erst auf 20 Uhr angesetzt war das Spiel zwischen den Gators und den Vipers – letztere unterlagen deutlich und sind als Siebte Herisaus Gegner in den Playoff-Viertelfinals. Diese beginnen mit einem Heimspiel am Sonntag, 9. Februar. Die zweite Partie findet am Samstag, 15. Februar, in der Zentralschweiz statt, ein allfälliger dritter Match einen Tag später im Sportzentrum.

Penalty: eine Premiere

In der zweitletzten Qualifikationsrunde setzte sich Herisau am Samstag 6:4 gegen Laupen durch. Ein schlechtes Spiel sei es gewesen, blickte Stern zurück. Erst in der Schlussphase konnte sich Herisau beim Tabellenzehnten leicht absetzen. Immerhin gab es dabei für Silvan Stern eine Premiere: «Ich habe zum ersten Mal in meiner Karriere einen Penalty verwandelt.» Am Sonntag hinterliess er auf dem Matchblatt ebenfalls Spuren. Mit einem sehr schönen Querpass auf Schwarz im zweiten Powerplay war er beim Ausgleich zum 4:4 mitentscheidende Figur. Es war Herisaus drittes Tor im dritten Drittel, und 93 Sekunden später gelang Jan Keller der Siegestreffer.

Herisau – Zürisee 5:4 (1:2, 0:2, 4:0)
Sportzentrum. – 93 Zuschauer. – Sr. Renggli/Eisenmann.
Tore: 9. Krienbühl (Hartmann) 0:1. 16. S. Stucki (N. Keller) 1:1. 20. (19:12) S. Rüegg (Wachter) 1:2. 32. Länzlinger (Hostettler) 1:3. 35. Länzlinger (Hostettler) 1:4. 47. (46:42) van Haaften (Schwarz) 2:4. 48. (47:08) S. Stucki (Schilling) 3:4. 58. (57:18) Schwarz (Stern, Ausschluss Hostettler) 4:4. 59. (58:51) J. Keller (Sandmeier) 5:4.
Herisau: Jud; M. Rüegg, Schilling; Stern, Schwarz; Brunner, Schmid; von Allmen, Mittelholzer, van Haaften; Hess, Brandes, Sandmeier; J. Keller, N. Keller, S. Stucki; Baumgartner.
Strafen: Herisau 1-mal 2 Minuten, Zürisee 2-mal 2 Minuten.
Bemerkungen: Herisau ohne Wetter und Meier (verletzt) sowie Frischknecht (Beruf).

Laupen – Herisau 4:6 (2:2, 0:1, 2:3)
Elba Wald. – 65 Zuschauer. – Sr. Nöthlich/Röthlisberger.
Tore: 3. (2:44) Noel Keller 1:0. 4. (3:07) Hess (Sandmeier) 1:1. 5. (4:27) van Haaften (Mittelholzer) 1:2. 16. Treichler (Sigrist) 2:2. 33. Stern (Penalty) 2:3. 46. Treichler 3:3. 48. J. Keller (van Haaften) 3:4. 52. Frischknecht (van Haaften) 3:5. 55. R. Keller (Treichler, Ausschluss S. Stucki) 4:5. 59. Mittelholzer (Frischknecht) 4:6.
Strafen: je 2-mal 2 Minuten.
Bemerkungen: Herisau mit Nüssli im Tor.