Nur ein Punkt für UHC Herisau

1. Liga: Auf das 7:8 in der Verlängerung gegen Laupen folgt gegen ein abgeklärteres Rheintal ein 2:5. (Ein Bericht der Appenzeller Zeitung)

Bericht: Lukas Pfiffner
Andreas Zwicker hiess am Wochenende der Mann der späten Herisauer Tore. Am Samstag in Laupen gelang ihm der Treffer zum 7:7 (48.). Die Ausserrhoder, die nach 17 Minuten 0:4 und nach 23 Minuten 1:5 zurückgelegen waren, kamen so wenigstens in die Verlängerung. In dieser musste Torhüter Nüssli nach 144 Sekunden das entscheidende achte Tor entgegennehmen, so dass es für Herisau nur einen Punkt gab. Zwicker war einer von sieben Herisauer Torschützen nebst Rüegg, Schilling, Schweizer, Brandes, Patrick Mittelholzer und Scherer.
Am Sonntag traf der Flügelstürmer gegen die Rheintal Gators als einziger Herisauer, als beide Male Torhüter Jud das Feld verlassen hatte. Sein 1:4 (49.) brachte die Hoffnungen kurz in die Ausserrhoder Reihen zurück. Das zweite Tor (35 Sekunden vor der Sirene) war hingegen nur noch von statistischem Wert. In den letzten vier Minuten hatte fast nur noch Herisau Ballbesitz. Aber es versprangen viele Bälle, und so konnten die cooleren und effizienteren Gäste einen Derbysieg feiern. Ihr Anhang machte beinahe die Hälfte der 135 Zuschauer im Sportzentrum aus.

Lange ein Abend der Geduld
Die Gators, die in Rebstein eine eigene Unihockeyarena planen, hatten sich kürzlich im Cup-Sechzehntelfinal dem NLA-Verein Wasa erst in der Verlängerung beugen müssen und da ihre Qualitäten bewiesen. Sie haben nur zwei von zehn Meisterschaftspartien verloren und liegen als Dritte nun zehn Punkte vor Herisau (7.). Am Samstag war bei Rheintal die Spielentwicklung ganz anders gewesen als beim UHCH: Nach 30 Minuten führten sie gegen Zürisee 7:0, am Schluss hiess es 9:5. Sie begannen in Herisau vorsichtig, liessen den Ball in der eigenen Zone zirkulieren. Der Sonntagabend war generell lange einer für die Geduld. Die Stürmer sahen sich in der Vorwärtsbewegung oft einer Überzahl von Gegnern gegenüber. Zwei enorm starke Torhüterleistungen, beidseits diszipliniertes Positionsspiel und defensive Aufmerksamkeit der Angreifer führten dazu, dass die Partie bis zur 34. Minute torlos blieb.

Eine arge Schwächephase
Bis jener Spieler die Gäste in Führung brachte, der dem Derby schon oft den Stempel aufgedrückt hat: Arbnor Papaj war einer der entscheidenden Faktoren. Er gewann während der beiden Rheintaler Strafen mit Routine und Physis durch das Behaupten des Balles an der Bande manche Sekunden. Und es gelang ihm noch ein zweites Tor. Sein 0:4, das ein Herisauer Timeout zur Folge hatte, war der Tiefpunkt einer argen Schwächephase der Gastgeber zu Beginn des dritten Drittels: Innerhalb von 231 Sekunden kassierten alle drei Linien einen Gegentreffer, weil sie nun plötzlich Lücken offerierten. Die anderen auch statistisch auffallenden Figuren der Gators waren die Finnen Miika Nieminen und Asser Jääskeläinen, die das 0:3 und das 1:5 produzierten. Mit Wucht und Präzision fiel ihnen der Abschluss auf einmal scheinbar leicht. Den Einheimischen gingen diese Selbstverständlichkeit und Stilsicherheit vor dem gegnerischen Tor ab.
Mit vier Niederlagen hatte man die 1.-Liga-Saison eröffnet. Es folgten vier Siege und nun zwei Niederlagen. Der UHC Herisau muss hoffen, dass die Viererserien nicht zum Programm werden. Es warten aber Auswärtsspiele gegen die fünftplatzierten Vipers und Tabellenführer Bülach.