Frühe Lethargie gegen wirbliges Trio

(Bericht der Appenzeller Zeitung)
Herisau verliert das erste Viertelfinalspiel 2:6. Die Vipers entwickeln mehr Gefahr und Durchschlagskraft.

Bericht: Lukas Pfiffner

Wenn die Unihockeybande keine Bande wäre, hätte sie geblutet. So wuchtig schlug Herisaus Ersatzspieler Lukas Stucki am Sonntag immer wieder als akustische Unterstützung seinen Stock an die Feldumrandung. Aufgeben gab es für den UHC Herisau während der Partie nicht, schliesslich hatten die Ausserrhoder in der Qualifikation immer wieder Spiele gekehrt.

Und Aufgeben gibt es für Herisau auch nach der Begegnung nicht, obwohl eine Wende diesmal ausblieb und das Ergebnis des ersten Viertelfinalspiels eine Enttäuschung darstellt. «Die Lethargie der Startphase hat uns den Match gekostet. Dabei haben wir uns nach den Erfahrungen mancher Gruppenspiele diesbezüglich viel vorgenommen», meinte Trainer Nico Raschle. «Aber wenn wir am nächsten Samstag von Anfang an so spielen wie diesmal ab dem zweiten Drittel, haben wir die Chance, auswärts zu gewinnen.» Sollte die Begegnung von vorgestern nicht das letzte Heimspiel der Herisauer gewesen sein, müssen sie nun in Schwyz den Ausgleich in der Serie schaffen. Dann käme es am kommenden Sonntag im Sportzentrum zum Entscheidungsspiel.

Die erste Linie prägt das Spiel

Total acht Viertelfinalserien werden in den 1.-Liga-Gruppen 1 und 2 ausgetragen – zum Start musste nur Herisau eine Heimniederlage einstecken. In der Qualifikation hatte es gerade zwei Partien zuhause verloren. Die Vipers ihrerseits waren in dieser Saison ebenfalls stark in der eigenen Halle. Sie entschieden sogar zehn der elf Heimspiele für sich. Herisau hatte in der Qualifikation als einziges Team weniger als 100 Tore zugelassen, die Vipers dafür (hinter Gruppensieger Bülach) am meisten Treffer geschossen. Dass die Innerschweizer diesen ersten reizvollen Vergleich für sich entscheiden konnten, hatte primär mit der ersten Linie der Gäste zu tun. Diese hatte im Tschechen Jurcik lange einen dominanten Spielgestalter und in Heinzer sowie Gwerder ein sehr abschlussstarkes Duo. Hatte Herisau insofern Pech gehabt, als Mittelholzer in der Szene vor dem 0:1 seinen Stock verloren hatte, galt es in der Fortsetzung das direkte Spiel der Vipers zu loben. 4:0 führten sie nach 23 Minuten, obwohl Herisaus Torhüter Nüssli einige Paraden gelangen.

Ein Weitschuss und ein Powerplay

Der Qualifikationszweite Herisau, angetrieben von Paukenschlägen, Glockenklängen und über 200 Zuschauern, tat sich lange schwer. Die Einheimischen verfingen sich zunächst oft, kamen mit ihren Schüssen nicht durch. Die Gäste, die vor einem Jahr die Playoffs verpasst hatten, positionierten sich wirkungsvoll – nach vorne gelang ihnen allerdings in der zweiten Spielhälfte nicht mehr so viel wie zuvor. Was auch in Zusammenhang mit einem verbesserten Auftreten der Herisauer zu bringen ist. Schmids Weitschuss trug noch vor der zweiten Pause das erste Tor ein, ein erfolgreiches Powerplay durch van Haaften sieben Minute vor der Schlusssirene das 2:4; dieser wurde wie Jan Keller und von Allmen erst im Verlauf des zweiten resp. dritten Drittels eingesetzt. Mehr war da nicht, trotz Chancen. «Tore schiessen, Tore schiessen», müsse in den kommenden Tagen eine der Parolen im Training sein, meinte Nico Raschle.

Herisau – Vipers 2:6 (0:3, 1:1, 1:2)

Sportzentrum. – 212 Zuschauer. – Sr. Brändle/Scherrer.Tore: 4. Heinzer (Gwerder) 0:1. 14. Heinzer (Gwerder) 0:2. 17. Gwerder (Forster) 0:3. 23. Gwerder (Jurcik) 0:4. 39. Schmid 1:4. 53. van Haaften (Brunner, Ausschluss Huser) 2:4. 56. Gwerder (Koller, Ausschluss J. Keller) 2:5. 59. Forster (Heinzer) 2:6.
Herisau: Nüssli; Stern, Schwarz; Rüegg, Schilling; Brunner, Schmid; Brandes, N. Keller, Wetter; Frischknecht, Mittelholzer, Sandmeier; Hess, Meier, S. Stucki; van Haaften, J. Keller, von Allmen.
Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Bemerkungen: 56. Time-out Herisau, 59. Time-out Vipers InnerSchwyz. Herisau ab 57. zeitweise ohne Torhüter. Als beste Spieler ausgezeichnet: Patrick Frischknecht und Marco Gwerder.