Vollzug mit Verzögerung (Bericht der Appenzeller Zeitung)

Am Samstag steht Herisaus Playoffteilnahme trotz Sieg in Luzern noch nicht fest. Erst am Tag darauf, obwohl es gegen Bassersdorf nur während 22 Sekunden führt.

Eine spezielle Chronologie gab es in der abschliessenden Doppelrunde der 1. Liga. Am Samstag fielen in den sechs Spielen der Gruppe 2 nicht weniger als 70 Tore, aber die Defensive des UHC Herisau hielt in Luzern: Er liess so wenige Treffer zu wie nie in der ganzen Saison und setzte sich beim Fünften 6:1 durch. Es war der erste Auswärtssieg seit dem 1. Dezember. «Gegen hinten war es wohl unsere beste Saisonleistung», meinte Trainer Roman Bischof.

Die Herisauer durften sich aber nicht über die Playoffqualifikation freuen, sondern mussten auf der Heimfahrt im Car Kenntnis davon nehmen, dass auch die Vipers InnerSchwyz einen Effort leisteten und in einem dramatischen Spiel bei Leader Flames 7:6 nach Verlängerung gewannen. Dabei führte der Aussenseiter 5:1, kassierte fünf Tore in Folge und holte schliesslich mit den Treffern in der 59. und 62. Minute jene beiden Zähler, die sie weiter hoffen liessen.

«Wir wollen auf uns schauen»

Als Achter stieg Herisau in den Sonntagabend; einen Vorsprung von drei Punkten sowie ein deutlich besseres Torverhältnis (plus 3 gegenüber minus 10) wiesen die Ausserrhoder im Fernduell mit Verfolger Vipers auf. Einen einheitlichen Spielbeginn war erstaunlicherweise nicht vorgesehen. Als die Herisauer vorgestern um 20 Uhr die Partie gegen Bassersdorf eröffneten, lagen die Vipers im Heimspiel gegen Zürisee in der Mitte des zweiten Drittels 0:2 im Rückstand. «Wir wollen auf uns schauen und auch im Hinblick auf das nächste Wochenende einen guten Auftritt zeigen», sagte Herisaus Trainer.

Je drei Tore für zwei Verteidiger
Erfüllen konnte der UHCH diese Vorgabe nicht abendfüllend. Die Einheimischen führten nur während 22 Sekunden ganz zu Beginn. Mit einem wirkungsvollen zweiten Drittel schafften die Gastgeber zwar den Ausgleich zum 4:4. Fünf schwächere Minuten im dritten Abschnitt bedeuteten aber eine Hypothek, die nicht mehr zu korrigieren war. «Wir machten da und dort einen Schritt zu wenig, waren einige Momente lang nicht aufmerksam genug», blickte Matthias Schwarz zurück. Er war dreifacher Torschütze, wie am Samstag mit Marcel Brunner ein anderer Verteidiger. Nein, er habe vom Stand des anderen Spiels keine Kenntnis gehabt, sagte Schwarz. Ein Herisauer Nachlassen in der Konzentration konnte also nicht damit erklärt werden. 0:5 hiess es am Schluss bei den Vipers. Sie mussten sich in der Tabelle noch von den Rheintal Gators überholen lassen.

Best-of-three gegen die Flames
Nach langer verletzungsbedingter Absenz kehrte am Wochenende mit David van Haaften ein Skorer wieder ins Team zurück. Er kam nur in Überzahl zum Einsatz. Der Viertelfinal nach best-of-three sieht für Herisau am kommenden Samstag das Auswärtsspiel gegen die Flames und am Sonntag das Heimspiel vor. Eine allfällige dritte Partie würde am 24. Februar stattfinden. Die Flames haben als einzige Mannschaft in 22 Partien weniger als 100 Tore erhalten. In den letzten drei Runden musste das Team aus Jona aber die Saisonniederlagen drei, vier und fünf einstecken. «Das kann als überlegener Gruppensieger passieren», sagt Matthias Schwarz. Grundsätzlich würden die Flames seinen Herisauern liegen. In der Gruppenphase verlor der UHCH auswärts 4:8 und zu Hause 7:8.

Lukas Pfiffner

Herisau – Bassersdorf 6:8 (1:3, 3:1, 2:4)
Sportzentrum. – 105 Zuschauer. – Sr. Bluzet/Zubler.

Tore: 7. (6:21) Schwarz 1:0. 7. (6:43) Schaffner (Scheitlin) 1:1. 9. (8:16) Scheitlin (Schaffner) 1:2. 10. (9:14) Blumer (Weder, Ausschluss Ochsner) 1:3. 22. Schwarz (Meier, Ausschluss Kuster und Bischofberger) 2:3. 25. N. Keller (Brunner) 3:3. 30. (29:33) Scheitlin (Y. Schweizer) 3:4. 30. (29:52) N. Keller (J. Keller) 4:4. 43. Fritschi (Weder) 4:5. 48. (47:26) Schellenberg (Weder) 4:6. 48. (47:51) Blumer (T. Schweizer) 4:7. 54. Weder (Homberger) 4:8. 59. (58:07) Schwarz (Brunner, Strafe angezeigt) 5:8. 60. (59:28) von Allmen (N. Keller) 6:8.

Herisau: Nüssli; M. Hess, Schwarz; S. Schweizer, Brunner; Schmid, Ochsner; Stucki; N. Hess, Stern, Wetter; N. Keller, von Allmen, J. Keller; Germann, Meier, Zogg; van Haaften.
Strafen: Herisau 1mal 2 Minuten, Bassersdorf 3mal 2 Minuten.

 

Luzern – Herisau 1:6 (1:1, 0:2, 0:3)
Hofmatt. – 65 Zuschauer. – Sr. Christen/Gilgen.

Tore: 3. Rutschmann (Jeffrey) 1:0. 9. Brunner 1:1. 29. N. Keller 1:2. 37. Brunner (N. Keller) 1:3. 47. Brunner (Schweizer) 1:4. 50. Meier (Ausschluss von Allmen!) 1:5. 54. J. Keller (van Haaften, Ausschluss Lingg) 1:6.

Strafen: Luzern 3mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe Brönnimann, Herisau 4mal 2 Minuten.

Bemerkungen: Herisau mit Zwissler im Tor.