Vom 0:3 über ein 5:3 zum 5:6 (Ein Bericht der Appenzeller Zeitung)

Trotz der besten zehn Saisonminuten: Herisau verliert nach dem 3:4 in Bülach auch gegen Bassersdorf knapp.
Bericht: Lukas Pfiffner

Die 1.-Liga-Spiele des UHC Herisau lassen sich in dieser Saison weiterhin in zwei Gruppen einteilen: Gegen die Teams ab Platz sechs gewinnt er stets deutlich; gegen die Spitzenmannschaften liefert er enge Partien, verliert aber meistens. Wie zuletzt in Bülach (3:4 am Samstag) und zuhause gegen den Leader Bassersdorf Nürensdorf (5:6 nach Verlängerung am Sonntag).
Es fehlte beide Male wenig zum Erfolg. Was? «Die Konstanz», sagte Captain Jonas Wetter. «Leistungsschwankungen werden von den starken Mannschaften eher bestraft.» In Bülach gelang Silas Stucki die frühe Führung, die von den Zürchern bis zur 42. Minute in ein 4:1 verwandelt wurde. Andreas Zwicker schoss das zweite Herisauer Tor (57.) und auch das dritte (39 Sekunden vor der Sirene). Gesamthaft sei der Auftritt am Samstag aber zu wenig gut gewesen, fand Jonas Wetter. «Am Sonntag hatten wir mehr Energie.»

Einige herrliche Kombinationen
Die sehr stimmungsvolle Partie gegen Bassersdorf Nürensdorf hatte ziemlich unterschiedliche Phasen. Da war die von gegenseitigem Respekt geprägte torlose Zeit bis kurz vor der ersten Pause, gefolgt von Momenten mit überlegenen Gästen, die mit drei Toren in Führung gingen. Es kamen die stärksten zehn Saisonminuten des UHC Herisau: Auf mitreissende Art verwandelte er bis zum Ende des zweiten Drittels das 0:3 in ein 5:3. Zweimal Marcel Brunner, je einmal Joel Conzett, Andreas Zwicker und Patrick Frischknecht schlossen zum Teil herrliche Kombinationen erfolgreich ab. «Da konnten wir unsere Stärken ausspielen. Wir waren in einem Flow», freute sich Verteidiger Jonas Wetter, dessen dritte Linie erst ab der 6. Minute zum Einsatz kam, aber bei der beeindruckenden Wende entscheidenden Einfluss hatte. Die Einheimischen betrieben einen grossen läuferischen Aufwand und überforderten die Zürcher mit ihrem Tempo und ihren Abschlüssen vorübergehend.

Nach vier Minuten der Overtime
Natürlich wolle man die Partie gewinnen, wenn man 5:3 führe. «Egal, was zuvor gewesen ist», meinte Wetter. Deshalb stand für ihn nach der Partie eher die Enttäuschung im Vordergrund als die Genugtuung darüber, dem überlegenen Tabellenführer einen hervorragenden Kampf geliefert und wenigstens einen Punkt geholt zu haben. Anteile und mentale Vorteile wechselten im dritten Abschnitt wieder zu den Gästen, die trotz einiger grossartigen Paraden von Goalie Urban Nüssli mit Toren in der 48. und 51. Minute den Ausgleich schafften. In der Verlängerung schien das Spiel wieder auf Ausserrhoder Seite zu kippen, weil sie ein Powerplay in diese mitnehmen konnten. Die Gäste wehrten sich aber erfolgreich und erzielten nach vier Minuten der Overtime mit einem Konter das finale 5:6 – 30 Sekunden nach ihrem Timeout.

Weiterhin gut unterwegs
Herisau beendet das Jahr mit den Auswärtsspielen bei den Rheintal Gators (27. November) und den Jonas Uznach Flames (11. Dezember) sowie dem Derby zuhause gegen Appenzell (18. Dezember). «Es bleibt unser Ziel, die Leistung über ein ganzes Spiel durchzuziehen», sagte Jonas Wetter. Trotz der Doppelniederlage vom Wochenende sind die Ausserrhoder weiterhin gut unterwegs, was einen allfälligen Heimvorteil in den Playoff-Viertelfinals betrifft. Sie liegen hinter dem überlegenen Führungsduo Bassersdorf (32) und Pfannenstiel (29) mit 22 Punkten auf dem angestrebten Platz vier, einen Zähler hinter Davos-Klosters und einen vor Bülach.

UHC Herisau – Bassersdorf Nürensdorf 5:6 n.V. (0:2, 5:1, 0:2, 0:1)
Sportzentrum, Herisau. 100 Zuschauer. SR Müller/Roth.
Tore: 18. L. Blumer (S. Weder) 0:1. 20. N. Schaffner (S. Weder) 0:2. 27. T. Schweizer (S. Weder) 0:3. 28. J. Conzett 1:3. 29. M. Brunner (P. Frischknecht) 2:3. 33. A. Zwicker (N. Possag) 3:3. 38. M. Brunner (J. Wetter) 4:3. 40. P. Frischknecht (P. Mittelholzer) 5:3. 48. S. Weder (L. Blumer) 5:4. 51. L. Schaffner (P. Simmler) 5:5. 65. D. Rhyner (S. Weder) 5:6.