«Schwammig» zum «Pflichtsieg»

Bericht in der Appenzeller Zeitung vom 29.1.2024

Unihockey 1. Liga: Herisau gewinnt zum vierten Mal in Serie – 4:3 gegen den Letztplatzierten Glattal.

Lukas Pfiffner

9:5 gegen March-Höfe, 5:3 in Appenzell, 4:3 nach Verlängerung in Widnau, nun ein 4:3 nach 60 Minuten gegen die Glattal Falcons: Der Januar bleibt für den UHC Herisau fast makellos, was die Resultate betrifft. Allerdings war am Samstag die Leistung im Sportzentrum eher als mittelmässig zu bezeichnen.

Beim vierten Sieg in Folge verzeichneten die Gastgeber die beste Phase kurz vor der ersten Pause, als Joel Conzett und ­Patrick Frischknecht die 2:0-Führung bewirkten. Mit Stürmer Finn Meier gab im zweitletzten Spiel der Qualifikation ein Junior aus dem Förderkader des UHCH sein Debüt in der 1. Liga. Nur zeitweise war Herisau gegen den Tabellenletzten der Gruppe 2 mit Schwung und der nötigen Konsequenz in den Zweikämpfen sowie spielerischen Vorteilen unterwegs.

«Das Beste des Abends»
Schwierige Momente brachte zum Beispiel das zweite Drittel, in dem die Gäste das 2:1 und das 2:2 erzielten. Dazwischen scheiterte Herisaus Nico Sutter mit einem Penalty am Torhüter (28.). Sascha Wohlgensinger und Andreas Zwicker brachten die Einheimischen im dritten Abschnitt wieder mit zwei Toren in Vorsprung. Kurz nachdem die Herisauer ihre einzige Powerplaymöglichkeit ohne Erfolg beendet hatten, gelang Glattal der Anschlusstreffer: So wurde die Schlussphase einer Partie, die kaum in der Sammlung der Saisonhöhepunkte Einzug erhalten wird, wenigstens noch spannend. Auch mit einem zusätzlichen Feldspieler für ihren Torhüter schafften die Zürcher den Ausgleich nicht mehr. «Der Sieg ist denn auch das Beste am Abend», meinte der Herisauer Trainer Christian Preisig, der den Auftritt seines Teams als «schwammig» bezeichnete. Das heisst: nicht gerade inspiriert und nicht zielgerichtet. Die Leistung sei nicht das gewesen, was man sich vorgenommen habe, ergänzte Assistenzcoach Christian Schoch. Und er nahm den viel zitierten Begriff des «Pflichtsiegs» in den Mund.

Nicht gegen die Erstplatzierten
Schon eine Woche zuvor hatte sich der UHC Herisau mit den Derbysiegen gegen Appenzell und Rheintal die siebte Playoff-Qualifikation in Folge gesichert. Nun war es um die Konzentration und Durchschlagskraft nicht mehr ums Beste bestellt und eine Art Spannungsabfall die Folge. Dies nützten die Zürcher fast zu einer Überraschung. Glattal hat in den ersten zehn Meisterschaftspartien einen einzigen Punkt geholt, in der zweiten Saisonhälfte aber immerhin viermal gewonnen und bei den souveränen Tabellenersten Bülach und Pfannenstiel nur knapp verloren. Nach wie vor liegt der letztjährige Playoff-Halbfinalist aber auf dem letzten Platz.

Weil Herisau nicht mehr auf die Ränge sieben und acht zurückfallen kann, steht fest, dass die Ausserrhoder in der ersten Playoff-Runde nicht gegen Bülach und Pfannenstiel spielen werden. «Die sind schon von einem anderen Kaliber», stellte Preisig fest. Am kommenden Sonntag tritt Herisau zum Abschluss des Grunddurchgangs bei Bülach an. «Eine bessere Vorbereitung auf die Play- offs kannst du ja nicht haben», blickt der Trainer voraus. Die Viertelfinalserien beginnen am 10./11. Februar.