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Saison endet nach 64:52 Minuten: UHC Herisau verliert auch das zweite Viertelfinalspiel

Bericht in der Appenzeller Zeitung von Lukas Pfiffner

Die Erstligisten des UHC Herisau haben das Spiel der Playoff-Viertelfinals gegen Bassersdorf Nürensdorf mit 5:6 nach Verlängerung verloren.

Der Zürcher Thierry Schweizer zieht gegen den Herisauer Stürmer Joel Conzett den Kürzeren; beobachtet von dessen Teamkollegen Timon Schilling.

Der Zürcher Thierry Schweizer zieht gegen den Herisauer Stürmer Joel Conzett den Kürzeren; beobachtet von dessen Teamkollegen Timon Schilling.
Bild: Lukas Pfiffner

Der Rahmen war einer 1.-Liga-Viertelfinalserie würdig – mit Einlaufkindern, Einlagespielen der jüngsten UHC-Mitglieder in den (verlängerten) Pausen, 300 Zuschauerinnen und Zuschauer. Und das Ende war für die Ausserrhoder hart: Nach 4:52 Minuten der Verlängerung gelang Tim Ehrensperger im Sportzentrum das 6:5 für Bassersdorf Nürensdorf. Die Zürcher qualifizierten sich damit für die Halbfinals.

Dabei war die Chance für die Herisauer, die Saison mindestens um einen Tag zu verlängern und in ein Entscheidungsspiel im Kanton Zürich zu kommen, durchaus realistisch, obwohl nebst Silas Stucki und Aurel Schmid mit den verletzten Marcel Brunner und Raphael Von Allmen zwei weitere erfahrene Stammspieler fehlten. Die Herisauer führten dreimal, durch Joel Conzett (2. Minute), Sven Schilling (5.) und Nico Sutter (26.). Sie bewiesen nach drei Gegentoren innert drei Minuten eine starke Moral, eine hohe Agilität sowie ein wirkungsvolles Powerplay und kämpften sich durch Patrick Frischknecht (38., mit fünf gegen vier) und durch Andreas Zwicker (46., mit fünf gegen drei) zum 5:5-Ausgleich.

Immer eng bis sehr eng

«Da hätte das Spiel auf unsere Seite kippen können, wie auch in der Verlängerung», meinte der langjährige Captain Jonas Wetter, der seit bald einem Jahr zusammen mit dem ehemaligen Torhüter Urban Nüssli als Sportchef amtiert. Herisau betrieb eine Woche nach dem 2:4 im ersten Viertelfinal in alle Richtungen eine intensive Laufarbeit. Die Niederlage sei wohl bitter, ergänzte Wetter. «Unsere Mannschaft darf aber in den Spiegel schauen: Die Leistung war besser, der Auftritt konzentrierter als im ersten Spiel. Wir konnten einiges umsetzen, was sich das Team vorgenommen hatte.»

Vor 300 Zuschauerinnen und Zuschauern jubeln die Gäste im Sportzentrum einmal mehr als die Einheimischen.
Vor 300 Zuschauerinnen und Zuschauern jubeln die Gäste im Sportzentrum einmal mehr als die Einheimischen.
Bild: Lukas Pfiffner

Die Augenhöhe von Zürchern und Ausserrhodern lässt sich auch statistisch aufzeigen. Von den sieben Dritteln der Serie (Verlängerung eingeschlossen) ergab nur das allererste eine Zweitoredifferenz zugunsten des Favoriten. Die anderen zeigten ein 0:1, 2:1, 2:2, 2:3, 1:0, 0:1 aus Sicht der Herisauer. Bassersdorf Nürensdorf, das die Qualifikation mit zehn Punkten vor Herisau auf dem dritten Platz abgeschlossen hatte, erwies sich schliesslich um eine Spur durchschlagskräftiger und glücklicher.

Junge einen Schritt weiter

Angesichts der personellen Situation könne man sicher feststellen, dass sich Herisau am Samstagnachmittag sehr gut gehalten habe, ergänzte Wetter. Das Ziel, erstmals seit dem Frühling 2020 wieder die Viertelfinals zu überstehen, wurde allerdings verpasst. Damals war Bassersdorf Nürensdorf im Halbfinal Endstation (wobei die Meisterschaft anschliessend wegen der Coronapandemie abgebrochen wurde). «Anfangs Saison verzeichneten wir die eine oder andere ärgerliche Niederlage. Aber wir platzierten uns schliesslich etwa dort, wo wir realistischerweise zu erwarten waren», blickt Jonas Wetter zurück. Man sei bewusst mit einem etwas schmaleren Kader in die Meisterschaft gestiegen. «Und wie es manchmal kommt, ist man dann von mehreren Verletzungen betroffen. Aber die Jungen haben ihre Sache gut gemacht, sind einen Schritt vorwärts gekommen.» Auch in der wichtigen Endphase der Saison kamen im Team von Headcoach Christian Preisig mehrere Spieler aus dem Förderkader mit Jahrgang 2003 und 2004 zum Einsatz.

Der Captain tritt zurück

Für die sportliche Leitung läuft die intensive Planung der kommenden Saison. «Was das Kader für 2024/25 betrifft, lässt sich noch nicht viel sagen.» Eine Personalie ist gemäss Jonas Wetter aber klar: Der 32-jährige Captain Stefan Meier, der 2020 vom NLA-Club Waldkirch-St.Gallen zu seinem Stammverein Herisau zurückgekehrt ist, beendet die Karriere. «Alles ausser Goalie»: So beschreibt Meier seine Position auf der Website des Vereins. Tatsächlich stellte er seinen enormen Wert auch in der nun zu Ende gegangenen 1.-Liga-Meisterschaft sowohl im Angriff als auch in der Abwehr immer wieder unter Beweis – als Experte auch für die speziellen Momente in Unter- und Überzahl, als Antreiber und Aufmunterer, Skorer, Blocker und Erklärer.

«Schwammig» zum «Pflichtsieg»

Bericht in der Appenzeller Zeitung vom 29.1.2024

Unihockey 1. Liga: Herisau gewinnt zum vierten Mal in Serie – 4:3 gegen den Letztplatzierten Glattal.

Lukas Pfiffner

9:5 gegen March-Höfe, 5:3 in Appenzell, 4:3 nach Verlängerung in Widnau, nun ein 4:3 nach 60 Minuten gegen die Glattal Falcons: Der Januar bleibt für den UHC Herisau fast makellos, was die Resultate betrifft. Allerdings war am Samstag die Leistung im Sportzentrum eher als mittelmässig zu bezeichnen.

Beim vierten Sieg in Folge verzeichneten die Gastgeber die beste Phase kurz vor der ersten Pause, als Joel Conzett und ­Patrick Frischknecht die 2:0-Führung bewirkten. Mit Stürmer Finn Meier gab im zweitletzten Spiel der Qualifikation ein Junior aus dem Förderkader des UHCH sein Debüt in der 1. Liga. Nur zeitweise war Herisau gegen den Tabellenletzten der Gruppe 2 mit Schwung und der nötigen Konsequenz in den Zweikämpfen sowie spielerischen Vorteilen unterwegs.

«Das Beste des Abends»
Schwierige Momente brachte zum Beispiel das zweite Drittel, in dem die Gäste das 2:1 und das 2:2 erzielten. Dazwischen scheiterte Herisaus Nico Sutter mit einem Penalty am Torhüter (28.). Sascha Wohlgensinger und Andreas Zwicker brachten die Einheimischen im dritten Abschnitt wieder mit zwei Toren in Vorsprung. Kurz nachdem die Herisauer ihre einzige Powerplaymöglichkeit ohne Erfolg beendet hatten, gelang Glattal der Anschlusstreffer: So wurde die Schlussphase einer Partie, die kaum in der Sammlung der Saisonhöhepunkte Einzug erhalten wird, wenigstens noch spannend. Auch mit einem zusätzlichen Feldspieler für ihren Torhüter schafften die Zürcher den Ausgleich nicht mehr. «Der Sieg ist denn auch das Beste am Abend», meinte der Herisauer Trainer Christian Preisig, der den Auftritt seines Teams als «schwammig» bezeichnete. Das heisst: nicht gerade inspiriert und nicht zielgerichtet. Die Leistung sei nicht das gewesen, was man sich vorgenommen habe, ergänzte Assistenzcoach Christian Schoch. Und er nahm den viel zitierten Begriff des «Pflichtsiegs» in den Mund.

Nicht gegen die Erstplatzierten
Schon eine Woche zuvor hatte sich der UHC Herisau mit den Derbysiegen gegen Appenzell und Rheintal die siebte Playoff-Qualifikation in Folge gesichert. Nun war es um die Konzentration und Durchschlagskraft nicht mehr ums Beste bestellt und eine Art Spannungsabfall die Folge. Dies nützten die Zürcher fast zu einer Überraschung. Glattal hat in den ersten zehn Meisterschaftspartien einen einzigen Punkt geholt, in der zweiten Saisonhälfte aber immerhin viermal gewonnen und bei den souveränen Tabellenersten Bülach und Pfannenstiel nur knapp verloren. Nach wie vor liegt der letztjährige Playoff-Halbfinalist aber auf dem letzten Platz.

Weil Herisau nicht mehr auf die Ränge sieben und acht zurückfallen kann, steht fest, dass die Ausserrhoder in der ersten Playoff-Runde nicht gegen Bülach und Pfannenstiel spielen werden. «Die sind schon von einem anderen Kaliber», stellte Preisig fest. Am kommenden Sonntag tritt Herisau zum Abschluss des Grunddurchgangs bei Bülach an. «Eine bessere Vorbereitung auf die Play- offs kannst du ja nicht haben», blickt der Trainer voraus. Die Viertelfinalserien beginnen am 10./11. Februar.

140 Kinder im Unihockeyfieber – zur Freude von Samichlaus und Schmutzli

Im Rahmen der Bärenliga St.Gallen – Appenzellerland fand am Samstag 9. Dezember das Herisauer Turnier im Sportzentrum statt. Rund 140 Kinder in zwölf Teams aus sieben Vereinen zeigten den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer was sie in den Trainings gelernt hatten. Auch der Samichlaus schaute wieder vorbei und war begeistert vom Einsatz der Kinder. Weiter so!

Die Bärenliga St.Gallen – Appenzellerland ist eine kleine, einfache Unihockeymeisterschaft für die jüngsten Juniorinnen und Junioren der Unihockeyvereine der Region in und um die Stadt St.Gallen und das angrenzende Appenzellerland. Neben dem Trainingsbetrieb sollen die Kinder so die Möglichkeit erhalten möglichst viel zu spielen, die Freude am Unihockeysport und an der Bewegung auszuleben. Organisiert wird die Bärenliga vom UHC Wasa, Floorball Heiden, UH Appenzell, Mörschwil Dragons und vom UHC Herisau.