UHC Herisau verschenkt Sieg in 35 Sekunden

Im Krisengipfel der 1.Liga traf der UHC Herisau auf die Vipers InnerSchwyz. In einer wenig hochstehenden Partie waren die Kräfteverhältnisse äusserst Ausgeglichen. Als die Herisauer gut 10 Minuten vor Schluss erstmals in dieser Saison mit zwei Toren Vorsprung führte, stellte man sich aber so ungeschickt an, dass die Führung nicht einmal eine Minute bestand hielt.

Man merkte beiden Teams an, dass in dieser Partie einiges zu verlieren war. Defense first war die Devise, was bis zur 3. Spielminute wunderbar funktionierte. Hug spielte wunderbar in de Slot indem Hess, mit ziemlich vielen Freiheiten ausgestattet, keine Mühe hatte die frühe Führung für die Gäste zu erzielen. In der Folge verpassten es die Herisauer aber, den Schwung aus dem ersten Tor mitzunehmen. Das Spiel wogte hin und her, mal hatten die Vipers Druckvolle Phasen, dann wiederum konnten sich die Appenzeller festsetzen. Die zwischenzeitlichen 2:1 Stand konnte eine sehenswerte Kombination zwischen L. Rüesch und Wetter, der direkt Backhand abschloss, ausgleichen. Die Schwyzer gingen aber dennoch mit einem 3:2 Polster in die erste Pause.

Das Spielgeschehen änderte sich im zweiten Drittel kaum. Die Effizienz der Innerschweizer liess merklich nach, die Gäste ihrerseits kamen selten zu wirklich guten Torchancen. Der Ausgleich des UHC Herisau war in Minute 35 dennoch nicht unverdient. Blaser traf im Powerplay aus der Distanz zum 3:3.

Der Start in den letzten Abschnitt gelang den Gästen besser. Man wollte nun das Spiel beherrschen, das Geschehen an sich reissen. Der Aufwand wurde in der 45. Minute belohnt. Waldvogel auf Pass von L. Rüesch gelang das 3:4. In der Folge nutzten die Herisauer auch ihre zweite Überzahl resolut aus, der Ball lief sicher in den eigenen Reihen, landete schlussendlich bei Hug im Slot, der per Direktabnahme zum 3:5 traf. Erstmals in dieser Saison lag man also zwei Tore in Front, den Sieg zum Greifen nahe. Die Nächsten 35 Sekunden kippten die Partie aber komplett. Nach dem Ausgleich in der 49. Minute kamen die Vipers zu einer Doppelten Überzahl, welche sie mit gnadenloser Effizienz auszunutzen vermochten. Der UHC Herisau versuchte noch einmal heranzukommen, doch das 8:5 ins leere Tor besiegelten das unglückliche Schicksal endgültig.

Die Herisauer verstanden es einmal mehr nicht, das Spielgeschehen an sich zu reissen. Wie in den Partien zuvor konnte man zu wenig agieren, musste zu viel reagieren. Schlussendlich kosteten unaufmerksame, gut 30 Sekunden, den Appenzellern den Sieg und den erhofften Befreiungsschlag. Lange Zeit den verpassten Chancen nachzutrauern bleibt aber nicht. Bereits am kommenden Wochenende steht die erste Doppelrunde der Saison an. Am Samstag wartet dann der Tabellenführer aus Gordola, am Sonntag im heimischen Sportzentrum der Aufsteiger aus Dübendorf.